Du liest sicher auch ab und an etwas über Lernnuggets. Möchtest du wissen, was es damit auf sich hat, wofür sie wirklich gut sind? Und wie sie deine Trainings attraktiver machen?

In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du über Lernnuggets wissen solltest. Hinterher hast du eine klare Idee davon, wie du Lernnuggets ganz einfach produzierst und damit bei deinem Publikum punktest.


Kleine Häppchen statt großer Kuchen.

Ein Training ist wie ein Besuch im Café. Da bekommst du einen riesigen Kuchen aufgetischt. Und wie das bei einem riesigen Kuchen manchmal so ist: Er liegt dir danach schwer im Magen.

Lernnuggets hingegen bringen deine Teilnehmenden mit Leichtigkeit ans Ziel statt mit schwerer Kost. Denn Lernnuggets kannst du dir vorstellen wie kleine feine Häppchen vom großen Lernkuchen. Wohldosiert, auf einmal in den Mund zu nehmen und leicht verdaulich sind sie eine feine Leckerei. Und noch dazu schmeckt jeder Lernhappen ein kleines bisschen anders. Das macht den Genuss wunderbar abwechslungsreich. Aber dazu später mehr.

Weshalb das Ganze gerade topaktuell ist? Nun, da erzähle ich dir sicher nichts Neues: Die Lernwelt befindet sich in totalem Wandel. Und das Konsumverhalten der Lernenden verändert sich auch immer mehr.

Um bei unserem Eingangs-Bild zu bleiben: Rezepte für tonnenschwere Kalorienbomben sind out. Was es braucht, sind kleine feine Appetithäppchen, die interessant sind, die Menschen probieren wollen… und die Lust auf mehr machen.

Genau das sind Lernnuggets!


Weniger ist mehr

Es ist neurowissenschaftlich erwiesen: Unser Arbeitsgedächtnis stößt relativ schnell an seine Grenzen. Wir können uns nur wenige Dinge für eine längere Zeit zuverlässig merken. Werden wir mit mehr konfrontiert, tritt schnell der sogenannte “Badewannen-Effekt” ein und unser Gedächtnis-Fass läuft über. 

Was bedeutet das jetzt für deine Lernnuggets? Wenige Dinge, die du in Kürze an die Frau oder den Mann bringen kannst, zahlen sich aus. Weil sie definitiv besser und länger haften bleiben als viele Informationen, die wir in langanhaltenden Ausführungen hören.


Relevant muss es sein

Vielleicht kennst du das auch von privaten Unterhaltungen: Dein Gegenüber kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen, vom Hundertsten ins Tausendste. Wenn dich abends dein*e Partner*in fragt, wovon die Person gesprochen hat, weißt du es selbst nicht mehr. Da waren einfach viel zu viele irrelevante Informationen. Und die haben dich vom Wesentlichen abgelenkt.

In Bezug auf Lernnuggets ist das genauso: Sei mit dem, was du anbietest, relevant… und hab einen klaren roten Faden.

Das hilft nicht nur dir, wenn du sie vorbereitest, sondern vor allem deinen Konsument*innen!


Sorge für eine kreative Mischung

Immer das Gleiche ist langweilig. Damit du mit Lernnuggets punkten kannst, solltest du facettenreich auftischen.

Na klar braucht es Information. Ja, es geht ja immerhin ums Lernen. Was es mindestens genauso braucht ist: Entertainment. Unterhalte dein Publikum. Mach es spannend und involviere!

Damit deine Lernhappen gut ankommen, sollte die folgende Rechnung aufgehen: Information + Entertainment! Und bitte nicht mehr das Eine ohne das Andere.

So, jetzt weißt du schon einmal grundsätzlich, worum es geht. Und jetzt fragst du dich vielleicht: „Wie mache ich denn nun einen rundum ansprechenden Lernhappen?“

Kein Problem! Wenn du nach dem folgenden Rezept vorgehst, wirst du es ganz einfach und mit Spaß hinbekommen. Und deinem Publikum wird es schmecken!

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#1: Sprich alle Sinne an 👄👂 👃🏼✋👁

Menschen haben unterschiedliche Vorlieben. Bei Café Besuchern gibt es zum Beispiel die Obsttorten-Fraktion, die, die Sahne- oder Buttercremetorten lieben, die, die verrückt nach Schokolade sind.

So ähnlich ist es auch, wenn es ums Lernen geht. Denn da hast du Menschen vor dir, die mit unterschiedlichen Sinnen Wissen aufnehmen. VAKOG ist hier das Stichwort: Menschen lernen bevorzugt über einen ganz bestimmten Sinneskanal. Das kann der visuelle, auditive oder kinästhetische sein. Und bei manchen Lerninhalten erreichst du Menschen auch olfaktorisch (Geruch) oder gustativ (Geschmack).

Zumindest für die ersten drei Haupt-Sinneskanäle solltest du Lernnuggets parat haben. Bleibe bitte nicht nur bei deinem persönlichen Lieblings-Sinneskanal, denn den haben wir alle. Apropos: Weißt du eigentlich, welcher dein Kanal ist? Nein? Überleg mal, welcher deiner ist! Hier findest du es heraus.

Wage dich also in Neuland und kreiere auch Lernnuggets für die anderen Sinneskanäle. Wenn dir das schwierig erscheint, dann lass dich von Experten für diesen Sinneskanal inspirieren. Die findest du im Internet. Und du wirst sehen: Es ist gar nicht so schwer - nur ungewohnt!


#2: Halte die Einstiegshöhe niedrig 🚧

Das sollte dein Anspruch sein: Kreiere Lernhappen, mit denen du deine Lernenden schnell und unkompliziert ins Thema bringst. Frei nach dem Motto: Nicht lang schnacken - rein in die Situation! Du musst also keine Doktorarbeit schreiben, sondern eine kurze Abhandlung, mit der du möglichst viele Menschen erreichst.

Es geht also nicht um Tiefe und Expertise bis ins Letzte. Nein, es geht eher um einen breiten (und damit flacheren) Einstieg. Für die Perfektionisten unter uns ist das ein Lernfeld!

Also, Finger weg von einem komplizierten Millefeuille mit möglichst vielen Schichten. Mach es dir und denen, die konsumieren, leicht: Kreiere einfache Happen, die durch einzigartigen Geschmack bestechen!


#3 Hab deine „Zutatenliste“ im Kopf 👨🏽‍🍳

Wie beim Backen hilft dir eine klare Zutatenliste, die dir Struktur gibt und die du ganz einfach abarbeiten kannst.

Für einen guten Lernnugget nehme man:

  • Einstieg: ein kurzes WARUM das Ganze?
  • Hauptteil: 1-3 Fakten zum Thema, sexy und kurzweilig aufbereitet
  • Schluss: Eine niederschwellige Aufgabe, die die Lernenden zum Mitmachen anregt und in Resonanz gehen lässt

Heraus kommt ein ehrliches Produkt ohne viel Schnickschnack und unnötigen Firlefanz. Ein Appetithappen, den du einfach herstellen kannst - ohne Konditormeister sein zu müssen!


#4 Fass dich kurz ⏳

Weißt du, wie trocken ein Kuchen wird, wenn er zu lange im Ofen war? Da kannst du dir unter Umständen die Zähne dran ausbeißen.

Wenn du das bei deinen Lernnuggets berücksichtigst, bist du auf einem guten Weg. Auch zu lange (gebackene) Lernnuggets sind zäh und machen wenig Spaß und Lust aufs Thema.

In der Kürze liegt die Würze. Ich habe hier mal eine Faustregel für die drei Haupt-Sinneskanäle von VAKOG für dich:

  • Visuell: 3 min. Bewegtbild oder 2 Din A4 Seiten Text
  • Auditiv: 15 min. Audio
  • Kinästhetisch: einfache Körper-Übungen, die Menschen innerhalb von 5 Minuten ins Spüren bringen


So, jetzt weißt du alles, was du wissen musst: Sprich in deinen Lernnuggets möglichst viele Sinne an, halte sie niedrigschwellig, hab eine klare Struktur im Kopf und halte sie kurz.


Los geht's! Und das Schöne dabei: Du fängst garantiert nicht bei null an. Ich bin sicher, dass du aus deinem bestehenden Fundus an Lernmaterial tolle Lernnuggets kreieren kannst. Leg gleich los und serviere deine Lernnuggets gleich beim nächsten Training!


Apropos Training: Lernnuggets sind ein ganz wesentlicher Baustein von Blended Learnings. Schon mal von dieser effizienten Lernmethode gehört?


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