Wie gelingt eigentlich Kommunikation im Team? Und zwar Kommunikation ganz generell. Egal, ob im Zweier-Gespräch, im Team-Meeting oder in der Vorstandssitzung?
Eigentlich braucht es dafĂźr nicht viel. Du und dein Team, ihr solltet:
- offen und klar reden
- Kopf und Herz an den Start bringen
- auf euch selbst und auf die anderen achten
Dann wird Voneinander-Lernen mĂśglich. Und ihr entwickelt euch als Team weiter.
SchĂśn und gut. Nur: Wie geht das denn jetzt ganz konkret, diese Voraussetzungen fĂźr gelingende Kommunikation zu erfĂźllen?
Es gibt 7 Regeln, die die Kommunikation in deinem Team leicht machen. Wenn ihr sie gemeinsam beherzigt, seid ihr auf einem guten Weg. Ihr werdet schnell feststellen, dass ihr in Gesprächen besser kooperiert und transparenter kommuniziert. Unterm Strich macht ihr damit euren Austausch im Nu lebendiger, direkter und authentischer!
Wenn du jetzt denkst: 7 Schritte auf einmal sind echt zu viel, dann setze Prioritäten. Nimm dir zum Beispiel Woche fßr Woche eine Regel nach der anderen vor. Oder lass dein Team entscheiden, worauf ihr wann euren Fokus setzt.
Wichtig ist nur: Geh mit deinem Team los! Denn ansonsten bleibt alles beim Alten.
1. Sprich fĂźr dich selbst 
Denn worum geht es, wenn du sprichst? Nur um DICH, um DEINE Meinung, um DEINE GefĂźhle. Also bleib bei dir. Zieh niemand anderen mit hinein und sei nicht schwammig.
Daher streiche ab jetzt getrost Worte wie âmanâ, âniemandâ, âwirâ, âalleâ aus deinem Vokabular. Du brauchst sie nicht. Rede fĂźr dich. Das genĂźgt.
Und wenn dir doch mal solch ein Satz Ăźber die Lippen rutscht: Nicht schlimm, dann darfst du dich gerne im Nachgang korrigieren und klarstellen, was du mit deiner Aussage gemeint hast.
2. Stelle Fragen und erkläre, weshalb sie wichtig fĂźr dich sind 
Ohne Fragen verstummt eine Kommunikation schnell. Insofern sind sie absolut wichtig. Manchmal werden Fragen allerdings zum Problem, wenn sie nämlich bedrängen oder einengen.
Dem kannst du entgegenwirken. Erkläre, weshalb gerade diese Frage fßr dich wichtig ist. Damit bekommt deine Frage PersÜnlichkeit und regt wiederum andere zum Nachdenken an. MÜglicherweise inspiriert sie sogar und bringt euch im Prozess weiter. Mit deiner Erklärung lässt sich deine Frage besser fßr die anderen verorten. Und das hilft euch allen.
3. Kommuniziere authentisch
In deiner Kommunikation solltest du authentisch sein. Das heiĂt zuerst einmal: sei mit deinen eigenen Gedanken und GefĂźhlen in Kontakt.
Und dann heiĂt authentisch sein weiter, dass du deine Gedanken und GefĂźhle nicht unĂźberlegt nach auĂen gibst. Wäge genau ab, welchen Teil du davon in dieser Situation nach auĂen trägst und zur VerfĂźgung stellst. Nimm bitte nur den Teil, der wirklich in dieser Situation relevant ist. Sei weder ängstlich zurĂźckhaltend noch undifferenziert offen. Finde deinen Weg dazwischen. Das ist deine Aufgabe.
4. Beachte Seitengespräche ââ


Das kennst du sicher. Da redet jemand, und gleichzeitig gibt es an anderer Stelle ein Seitengespräch von zwei Personen. Sofort lenkst du einen Teil deiner Aufmerksamkeit dort hin. Ob du willst oder nicht.
Seitengespräche lenken ab. Und Seitengespräche haben meist eine versteckte Botschaft: Entweder, die Teilnehmer von Seitengesprächen sind stark beteiligt oder gar nicht. In beiden Fällen ist das eine StÜrung, und StÜrungen haben Vorrang.
Achte darauf, dass du selbst keine Seitengespräche initiierst. Und wenn Seitengespräche im Raum sind, wäge ab und mache sie, wenn nÜtig zum Thema.
5. Nur eine Person zurzeit 
Niemand von uns kann zwei oder mehr ĂuĂerungen gleichzeitig folgen. Das ist uns allen klar.
Weil wir uns nur auf einen Beitrag konzentrieren kĂśnnen, achten wir alle darauf, dass immer nur eine Person redet. Dadurch konzentrieren wir unser Interesse bestmĂśglich auf das Gesagte und fĂśrdern unser aktives ZuhĂśren. Und jede*r Teilnehmer*in bekommt so die Chance, gehĂśrt zu werden.
6. Achte auf KĂśrpersignale - bei dir und den anderen 
Unser KĂśrper signalisiert uns ganz schnell Zutrauen oder Ablehnung, Freude oder Ărger. Den bekannten KloĂ im Hals oder das hĂźpfende Herz kennst du sicher auch.
Deshalb hÜre neben dem gesprochenen Wort auch auf die Sprache deines KÜrpers. So bekommst du zusätzliche Informationen und kannst besser in Austausch ßber das gehen, was du gehÜrt hast.
KĂśrpersprache ist allerdings nicht immer eindeutig. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen KĂśrper erst eine Zeitlang beobachtest. Wenn du sicher bist, sprichst du deine wahrgenommenen KĂśrpersignale an und stellst deine Beobachtung zur VerfĂźgung.
7. Nutze den Dreischritt 

Ist dir das auch schon passiert? Du hĂśrst etwas und driftest gleich in Interpretation oder Vorurteile ab. Das passiert uns allen, und zwar relativ schnell.
Um das zu verhindern, stellst du dir ab jetzt immer die drei folgenden Fragen:
Was nehme ich wahr?
Wie deute ich das / was bedeutet es fĂźr mich?
Was werde ich deshalb tun oder lassen?
Der Dreischritt hilft dir, besser zu erfassen und zu verstehen, worum es dem anderen geht und Verständnis fßreinander zu schaffen.
Kommunikation in deinem Team kann gelingen, das weiĂt du jetzt. Du hast 7 Stellhebel an der Hand, an denen ihr gemeinsam schrauben kĂśnnt. Sie werden euch auf ein neues Level von Miteinander bringen.
Du mĂśchtest alle 7 Regeln auf einen Blick haben? Kein Problem! Schreibe mir, und ich sende dir ein Ăbersichts-pdf zu. Das kannst du auch wunderbar im Team verteilen. Und vielleicht hängst du es in euren Besprechungsraum?
Ach ja, die 7 Regeln entstammen Ăźbrigens der themenzentrierten Interaktion (TZI) von Ruth Kohn.
Die TZI hilft, Dynamiken in Systemen (also auch Teams) zu verstehen. Es ist ein wertvolles Konzept zur Arbeit in Gruppen mit dem Ziel, soziales Lernen, die persĂśnliche Entwicklung und Fortschritte im Thema zu fĂśrdern.
Du mĂśchtest mehr Ăźber die TZI erfahren? Hier ist mein Blogartikel dazu.