Weißt du eigentlich, wie du “tickst”, welche Werte dich leiten und welche Hüte du tagtäglich aufhast? Auch, wenn du im echten Leben gar kein*e Hutträger*in bist…


Du bist Führungskraft, und du leitest ein Team.
Und damit hast du schon einmal zwei ganz klare Hüte auf.


Daneben, und das finde ich wichtig zu bedenken, bist du ein Mensch:

  • Ein Mensch, der bestimmte Vorlieben hat, der Dinge gut kann, dem Sachen liegen und förmlich zufallen.
  • Und du bist gleichzeitig ein Mensch, der bestimmte Sachen nicht mag oder nicht gut kann.


Doch damit noch nicht genug. Ich meine, dass du Führungskraft und Mensch bist. Es gibt nämlich (mindestens) noch eine weitere Dimension: Denn es gibt dich beruflich. Und es gibt dich privat.

Wenn du als Führungskraft ein Team leitest, dann solltest du zuerst einmal wissen, wer du selbst bist. Wie du bist, wie du tickst. Und zwar beruflich und privat.

Es reicht nicht, zu wissen, wen du alles im Team hast. Obgleich das natürlich eine total wichtige und interessante Frage ist. Dazu kannst du hier weiterlesen.


Nein. Ich bin der festen Überzeugung: Du solltest zuallererst dich selbst kennen(lernen).

Nimm dich als Führungskraft persönlich!

Warum ich da so sicher bin?



Kennst du den Captain 👩‍✈️👨‍✈️ ?

Ich mag das Bild vom Captain auf dem Team-Schiff. Denn das bist du ja irgendwie. Du hältst das Steuer in der Hand. Und deshalb solltest du auch unbedingt wissen, mit wem du es bei dir selbst zu tun hast.

Diese innere Klarheit gibt dir auch im Außen Klarheit. Und nicht nur dir: sie gibt deinem Team Klarheit. Und dann könnt ihr gut und sicher auch durch unsichere Gewässer navigieren.

Bevor wir also auf Teamrollen kommen, möchte ich zuerst einmal mit dir auf DEINE Rolle, DEINE Persönlichkeit, DEINE Werte schauen.

Ich frage dich mal ganz frei nach Richard David Precht und seinem gleichnamigen Buch: “Wer bist du, und wenn ja wie viele?”


Denn darum geht es in diesem Blogartikel: Lerne dich mit deiner dir eigenen Persönlichkeit kennen, deinen Hüten und deinen Werten. Und dann (und erst dann): analysiere dein Team!

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Sei dir über deine Hüte im Klaren 👒🧢🎓

Wir alle füllen viele unterschiedliche Rollen aus, im Beruf wie im Privatleben. Wir haben eigentlich immer verschiedene Hüte auf:

  • Im Beruf sind wir z.B. Führungskraft, Verkaufsleiterin, Sachbearbeiter in der Buchhaltung. Wir sind Kollegin oder Vorgesetzter, Betriebsrätin, Ausbildungsbeaufragter oder für die Erste Hilfe verantwortlich.
  • Im Privatleben sind wir, Partner/-in, Vater/Mutter, Sohn/Tochter, Nachbarin, Nachhilfelehre, engagieren uns im Verein oder der Flüchtlingshilfe…


Verstehst du, worauf ich mit den Beispielen hinauswill? Tagtäglich bedienen wir unzählige Rollen. Und es ist einfach gut, sie zu kennen und sie für sich zu bewerten.


Springen wir mal gleich rein ins Thema, und zwar ganz aktiv. Mit einer Übung, die du jetzt sofort machen kannst. Um Klarheit zu bekommen, welche unterschiedlichen Rollenhüte du auf deinem Haupte trägst…


Weshalb ist eigentlich Rollenklarheit so wichtig?


Ganz einfach: Weil sie der erste Schritt hin zu einem stressfreieren Leben ist. Zu deinem stressfreien Leben!

Werde dir deiner Rollen bewusst. Und dann entscheide, welche du behalten und welche du abgeben möchtest. Damit nimmst du das Zepter in die Hand und setzt dich selbstwirksam für dich ein.


Deshalb also: Nimm dich als Führungskraft persönlich und erkenne deine Rollen 😉.


Auf los geht's los

So, jetzt aber genug der Vorrede. Hier kommt die sieben Lebenshüte Übung für dich. Sie ist ganz einfach und ganz einprägsam. Sie macht deine Funktionen sichtbar. Und sie sensibilisiert dich für deine Lebensrollen.

Nimm dir schnell noch ein Din A4 Blatt und einen Stift zur Hand. Und dann: Erkenne und bewerte deine Rollen!

  • Teile ein Blatt Papier in 12 Felder auf.
  • Schreibe in jedes davon einen deiner Lebenshüte.
  • Bewerte jeden Hut mit entsprechenden "Smileys":
    • angenehm 🙂
    • gleichgültig 😐
    • unangenehm 🙁
  • Überlege genau, welche Rollen und Lebenshüte du loslassen kannst und möchtest.
  • Reduziere deine Lebenshüte auf maximal 7. Kann sein, dass das schwierig für dich ist, doch: Hierzu gibt es keine Alternative!


Viele Menschen versuchen, unter jedem ihrer 12 oder mehr Lebenshüte gleichzeitig kürzerzutreten. Aber das gelingt nicht.

Das haben schon viele erfahrene Lebensberater erkannt und empirisch belegt:

Konzentriere dich bei den beruflichen sowie privaten Lebenshüten konsequent auf das Wesentliche. So wirst du erfüllt, ausgewogen und erfolgreich durch dein Leben gehen!



Jetzt weißt du schon einmal, welche Lebenshüte du trägst und welche du vielleicht in Zukunft auch loslassen möchtest.

Doch: Wie steht es um deine Persönlichkeit? Was für eine “Type” bist du eigentlich, und wie “tickst” du?



Wisse, wer du bist 🧐

Persönlichkeitstests gibt es wie Sand am Meer. Sicher hast du auch schon den ein oder anderen selbst gemacht.

Einen Test, den ich dir sehr ans Herz legen kann, wenn du einfach und schnell Erkenntnisse über dich bekommen möchtest (die wie ich finde in weiten Teilen sehr treffend sind) ist der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI).

Geht schnell und einfach. Und das Ergebnis passt in den meisten Fällen sehr gut. Soweit meine Erfahrung!

Es erwarten dich 28 einfache Fragen, bei denen du dich jeweils für eine von zwei Antworten entscheiden musst. Im Ergebnis sagt dir der Test, welcher “Minister Typ” du bist. So nennt es zumindest Stefanie Stahl.

Alle insgesamt 16 Minister Typen des MBTI bilden sich aus den folgenden vier psychologischen Dimensionen:



Extra (E) oder Intro (I)?

Wo schöpfst du deine Energie? Kommt sie eher aus dem Außen, oder kommt sie aus dir selbst? Das ist die erste Dimension.

Wenn du stark aus dem Außen befüllt wirst, dann bist du extravertiert. Das heißt, du liebst soziale Kontakte, bist sehr umgänglich und gerne mit Menschen zusammen. Du kommst schnell und gut ins Gespräch, und du redest gerne.

Wenn deine Kraft eher aus dem Innen kommt, bist du introvertiert. Für dich ist dann weniger (Kontakt) mehr. Du bist ein*e gut*e Zuhörer*in, dabei vorsichtig und zurückhaltend. Außerdem gibst du nicht so schnell Dinge von dir preis.



Konkret (K) oder Abstrakt (A)?

Bei der zweiten Dimension geht es darum, wie du Dinge wahrnimmst.

Wenn du genau auf Details achtest, praktisch und realistisch auf Dinge schaust und dich die Fakten ansprechen, dann bist du hier der konrete Typ.

Schaust du eher aus der Ferne auf erkennbare Muster, machst dir dazu deine eigenen Ideen, spekulierst und kommst visionär daher, dann bist du ein*e abstrakte*r Wahrnehmer*in.



Denken (D) oder Fühlen (F)?

Die dritte Dimension beleuchtet, wie du Entscheidungen triffst.

Wenn du eher sachlich und kritisch abwägst und mit einer gewissen Distanz lösungsorientiert entscheidest, dann wirst du eher der Denk-Entscheider sein.

Wohingegen du dich zu den Fühl-Entscheider*innen zählen solltest, wenn nach deinen Werten entscheidest und dabei den anderen zugewandt, kooperativ und herzlich begegnest.



Organisiert (O) oder Locker (L)?

Wie gehst du Dinge an?

Als Organisierte hast du dein Ziel klar vor Augen, orientierst dich an deinem Plan. Du bist gut organisiert, hast die Zeit im Blick. Und du bist auf jeden Fall beschlussfreudig.

Wenn du die Dinge locker anpackst, dann bist du von der eher spontanen Sorte. Du kannst dich leicht an neue Situationen anzupassen. Weil du flexibel und kreativ bist, dabei aber eher abwartend.



Na, hast du schon eine ungefähre Ahnung, wo du bei den vier Dimensionen verortet bist?

Nimm dich als Führungskraft persönlich und entdecke deine Persönlichkeit 😉. Wenn du also ganz genau wissen möchtest, welcher Minister-Typ du bist, kannst den du den MBTI Test 👉  hier kostenfrei ausprobieren. Du bekommst dort auch gleich eine Auswertung.

Spannend dabei finde ich besonders die Gebrauchsanweisung für andere im Umgang mit dir!

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Was tun mit dem Ergebnis?

Der MBTI hilft dir in erster Linie, dich selbst in deinen Ausprägungen zu erkennen und deine Motivation in verschiedenen Situationen zu verstehen.


Darüber hinaus kannst du ihn natürlich prima nutzen, wenn du dich persönlich weiterentwickeln möchtest. Denn der Test zeigt dir ja auch auf, wo dein Entwicklungspotenzial ist:

Wenn du z.b. ein organisierter Typ bist, dann kann es vielleicht spannend für dich sein, ein bisschen Lockerheit zu trainieren. Und umgekehrt: wenn du eher locker an Dinge heran gehst, könntest du einmal ausprobieren, in welchen Kontexten dir eine bessere Organisation gut zu Gesicht steht.


Sich persönlich weiterzuentwickeln, ist ja gar nicht so leicht. Mein Tipp💡für dich: Suche dir einen Sparringspartner:

Sicher gibt es eine Person in deinem Umfeld, die in der Ausprägung, die du üben möchtest, schon sehr gut ist. Am meisten aus deiner Komfortzone heraus kommst du mit Menschen, die eine genau entgegengesetzte Ausprägung wie du haben.

Als Beispiel: eine Ideen-Ministerin (EAFL) wird sehr stark davon profitieren, sich mit einem Präzisionsminister (IKDO) auszutauschen. Und umgekehrt, versteht sich.


Der MBTI lässt sich auch wunderbar im Team nutzen. Du könntest ihn bei einem Team-Event heranziehen, damit ihr euch alle als Minister-Typen kennenlernt. Das liefert oft neue Erkenntnis für alle. Denn plötzlich verstehen wir viel besser, weshalb jemand so ist, wie er ist.

Je heterogener dein Team ist, das heißt je mehr unterschiedliche Minister-Typen es gibt, umso besser. Denn Facettenreichtum ist Vielfalt, und die beflügelt!

Wenn dich interessiert, wie ihr euch als Team alternativ als Instrumente einordnet, die gemeinsam in einem Team-Orchester spielen, lies meinen nächsten Blogartikel.


Na klar, jeder Test hat seine Grenzen. Und dennoch: Ich finde, beim MBTI ist wirklich viel Wahres dran!


Kenne deine Werte 🌳

Werte sind unsere Wurzeln.
Werte sind unsere Richtschnur.
Werte bestimmen unser Leben.

Und: Sie sind ein wesentlicher Teil unserer Identität.


Wie das Rückgrat einen Menschen aufrecht stehen lässt, so richten unsere Werte unser Tun und Denken aus. Und sie beeinflussen unsere Motivation.


“Kennst du eigentlich deine Werte?” Diese Frage stellen wir uns selten oder nie, stimmt’s? Und dennoch ist sie immens wichtig, damit mit uns selbst besser kennen- und verstehen lernen.


Deshalb also: Nimm dich als Führungskraft persönlich und werde dir über deine Werte klar 😉. Eine Übung, die schnell Licht ins Werte-Dunkel bringt und dich deine Kernwerte erkennen lässt, ist die folgende Werte-Übung:


Du brauchst dazu:

⏳ ein wenig ungestörte Zeit (20 bis 30 Minuten solltest du einplanen)
📝 10 kleine Blätter und einen Stift
🧭 eine Werteliste zu deiner Orientierung. Die findest du im Internet. Nimm zum Beispiel diese hier 

Und dann kann es auch schon losgehen. Die folgenden 3 Schritte warten auf dich:


Schritt 1👟:

  • Benenne deine 10 Haupt-Werte. Schreibe dazu jeden deiner Werte auf ein Blatt. Entweder, du hast sie direkt parat, oder du lässt dich von der Werteliste inspirieren. Das hilft bestimmt!
  • Breite alle 10 Werte gut sichtbar vor die aus. Betrachte das Gesamtbild, das sich ergibt. Und prüfe, ob alles so für dich passt.
  • Eventuell musst du an der ein oder andere Stelle nochmal nachbessern.


Schritt 2 👟:

  • Trenne dich von 5 deiner Werte. Ja, du liest ganz richtig! Jetzt musst du dich entscheiden, welche Werte dir wichtiger sind und welche eher nachrangig. Die weniger wichtigen lege bitte beiseite oder drehe die entsprechenden Blätter um.
  • Lass das neu entstandene Bild wieder nachwirken. Gib dir Zeit!


Schritt 3👟:

  • Trenne dich noch einmal von 2 weiteren Werten. Drehe sie wieder um oder entferne sie aus deinem Werte-Bild.
  • Vor dir liegen jetzt deine drei Kern-Werte, die wichtigsten 3 “Knochen” deines Werte-Rückgrats!
  • Auch hier wieder: Lass das neu entstandene Bild nachwirken. Gib dir Zeit!
  • Wenn du magst, ist jetzt Zeit für eine Aufstellung. Dazu platzierst du alle 3 Werte-Blätter auf dem Boden. Und dann stellst du dich darauf, auf eins nach dem anderen. Werde eins mit dem jeweiligen Wert und spüre hinein: Wie fühlst du dich, wenn du ganz mit deinem Kernwert XYZ verankert bist?


Was ich dir jetzt schon sagen kann: Diese Übung braucht etwas Ruhe und den unbedingten Wunsch, dass du dich und deine Kernwerte kennenlernen möchtest. Wenn du dir beides gibst, dann ist sie definitiv sehr erkenntnisreich. Und sie hilft dir, dich selbst in deinem Wertegerüst besser zu verstehen.



So, ich denke, jetzt weißt du besser Bescheid: über dich, deine Rollen, deine Persönlichkeit und deine Werte. Du hast deine Hausaufgaben gemacht. Und damit bist du jetzt gut gewappnet, um als Captain auf deinem Team-Schiff weiterzumachen...


Und, wie fühlt sich dieses Mehr an Erkenntnis an? Bist du zufrieden oder grübelst du noch?


Wenn noch ein paar Fragezeichen in deinem Kopf herumspuken, dann kontaktiere mich, und wir schauen gemeinsam drauf.

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