Weshalb funktionieren manche Dinge (in Teams) nicht, obwohl sie doch scheinbar perfekt vorbereitet sind? Wie kann es sein, dass die Kommunikation einfach nicht rund läuft?

Wenn du dir ab und an diese Fragen stellst, mĂśchte ich dir jetzt gerne eine Frage stellen:


Suchst du noch an der Oberfläche, oder bist du schon mal abgetaucht?


Wenn du den Beweggrßnden fßr unser menschliches Tun auf die Spur kommen willst, dann wirst du das nämlich tun mßssen. Abtauchen meine ich.


Das hat schon der Kleine Prinz gewusst „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Antoine de Saint-Exupéry). Die Erwachsenen sahen in seinem Bild (kennst du sicher) nämlich einen Hut. In Wirklichkeit war es allerdings etwas ganz anderes: nämlich eine Riesenboa, die einen Elefanten verdaute.


Lass uns Ăźber Eisberge sprechen. Heute allerdings nicht, weil sie uns durch ihr Abschmelzen dramatisch klarmachen, dass es in puncto Klimawandel fĂźnf nach zwĂślf ist.


Nein, ich mĂśchte mit dir auf Eisberge schauen, weil wir von ihnen auch viel Ăźber uns Menschen, Ăźber Teams und Organisationen lernen kĂśnnen.


In diesem Blogartikel betreten wir Neuland und lernen die Tiefen unseres Antriebs kennen. Die Dinge, die quasi unter der Wasseroberfläche liegen. Die fßrs menschliche Auge erst einmal unsichtbar sind. Und die uns dennoch wie von Geisterhand Hand steuern. Und du erfährst, was du und dein Team tun kÜnnt, um an eure unerforschten Gebiete zu kommen.


Zieh dich warm an: Wir gehen gemeinsam auf "Expedition EISBERG"🚢!


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Unter der Oberfläche spielt die Musik

Tatsächlich sind wir Menschen gerne oberflächlich unterwegs. Stimmst du mir zu? Wir umgeben uns gerne mit dem, was wir kennen, was gewohnt ist und was wir sehen kĂśnnen. Da fĂźhlen wir uns sicher. Und da bleiben wir - auch, wenn wir nicht immer alles toll finden. Komfortzone halt. 

Wie bei einem Eisberg macht der sichtbare Teil allerdings nur 20% des Gesamten aus.

Viel spannender ist, unter die Oberfläche zu schauen und die versteckten 80% zu erkunden. Denn oft liegt genau dort der Reason Why verborgen wie ein Schatz. Also der Grund, weshalb die Dinge sich so entwickeln, wie sie sich entwickeln.

Die Ebene an der Oberfläche, in der wir uns zu Hause fßhlen, ist die Sachebene. Um wirklich an die tieferen Grßnde fßr unser menschliches Handeln zu kommen, mßssen wir tiefer gehen und an die Beziehungsebene andocken.

Es gibt immer eine Sachebene, und es gibt immer eine Beziehungsebene. Das ist auch und gerade in Teams so. Wenn ihr also gemeinsam euer Miteinander und eure Kommunikation verbessern mÜchtet, dann schafft ihr das nicht nur auf der Sachebene. Die Veränderung muss ihr Fundament in der Beziehungsebene haben.

Weg von der Ratio hin zum GefĂźhl. Das sollte als FĂźhrungskraft deine Devise sein.

Sehr oft sind die Dinge anders gelagert als wir denken und auf den ersten Blick sehen. Das gilt auch für unser System Mensch oder Team oder Organisation. Wir glauben zu sehen und zu wissen. Dabei ist die Wahrheit oft ganz anders…

Und das bringt uns zu unserer ersten Reise-Etappe, zu Freud:



Freuds Theorie des Bewusstseins đŸ‘ 🧠

Sigmund Freud hat erforscht, wie unser menschliches Bewusstsein arbeitet. Dabei hat er zwei spannende Haupterkenntnisse herausgefiltert:


#1 Das Unbewusste steuert uns

Es wird dich sicher nicht unbedingt wundern, weil du es bestimmt schon oft an dir bemerkt hast: Das Unbewusste spielt bei unserem Handeln eine extrem hohe Rolle. Es fließt überproportional stark in unsere Handlungen ein. Und es steuert uns förmlich wie von unsichtbarer Hand.

Erkennen tun wir das oft erst im Nachhinein.



#2 Wir haben alle eine verborgene Subjektivität

Jede und jeder von uns ist anders gestrickt. Wir haben alle unsere ganz eigene unverwechselbare PersĂśnlichkeit, die uns ausmacht und die uns in gewisser Weise lenkt.

Von unserer PersÜnlichkeit hängt zum Beispiel ab, wie wir fßhlen und wie wir uns in Konflikten verhalten.

Einen Teil unserer PersĂśnlichkeit kennen wir natĂźrlich. Der subjektive Teil ist uns allerdings meist selbst unbekannt. Kein Wunder, denn erliegt ganz tief unten verborgen: in der Tiefe des Eiswassers - auf der untersten Ebene.

Freud unterscheidet nämlich drei Ebenen der Tiefung: das Bewusste, das Vorbewusste und das Unbewusste. Was sich in welcher Ebene abspielt, siehst du in der Grafik:

Und jetzt die Frage an dich: Wo bist du Ăźblicherweise beheimatet? Welche Ebene betrittst du nur ungern bzw. gar nicht?

Dort, wo du (noch) nicht so häufig unterwegs bist, ist dein Lernfeld. Dort findet sich dein Entwicklungspotenzial. Weil du deine Komfortzone verlässt, wenn du dich dorthin auf die Reise begibst.

Es lohnt sich!



Was 80/20 mit einem Eisberg zu tun hat

Nächster Halt: Italien.

Kennst du Vilfredo Pareto? Der italienische Ingenieur, Ökonom und Soziologe (1848 - 1923) hat die sogenannte „schiefe Verteilung“ entdeckt. Ungefähr zur selben Zeit wie Freud seine Theorie des Bewusstseins aufgestellt hat.

Bei seinen Forschungen rund um den Grundbesitz in Italien stellte Pareto etwas Spannendes fest: Etwa 20 % der Bevölkerung nannten 80 % des Bodens ihr Eigen. Und die anderen 80 % der Bevölkerung besaßen die restlichen 20 %.

Wir nutzen das Pareto-Prinzip heute in vielen Bereichen, zum Beispiel, um lĂśsungsorientierter und effizienter zu arbeiten. Daher kennst du es vielleicht auch.


Ich finde, es passt auch prima zur Eisberg-Theorie:

❄️ Wir sehen nur einen kleinen Teil des Eisbergs Ăźber der Wasseroberfläche. Das Wesentliche liegt      
      tiefer, im Verborgenen .

❄️ Wir kommunizieren nur 20% auf der Sachebene und 80% auf Beziehungsebene.

❄️ Wir aber verbringen die meiste Zeit (vielleicht wirklich 80 % oder sogar mehr) damit, uns mit dem
      kleinen sichtbaren Teil des Eisbergs zu beschäftigen, anstatt uns den erkenntnisreichen tieferen
      Schichten zu widmen.


Investiere ab jetzt mehr Zeit ins Abtauchen unter die Oberfläche🤿! Und da ist es ganz egal, ob du mit deinem persönlichen Eisberg startest oder mit dem eures Teams oder eurer Organisation!

Gib dir die Legitimation zum Abtauchen đŸ¤ż

Wenn du jetzt sagst: Ich mÜchte wirklich mal raus aus alten Mustern oder weg von ausgetretenen Pfaden. Ich mÜchte mich ernsthaft weiterentwickeln und Dinge verändern.

Dann ist es in meinen Augen wichtig, dass du zuallererst zu dir selbst sagst: „Ja, ich will!“

Wie bei einer Ehe, die du eingehst. Da läuft es auch am besten, wenn du aus freien Stßcken JA sagst (das kann niemand sonst fßr dich tun) und wenn auch dein Herz es will.

Wie kommst du jetzt an tiefere Schichten deines Eisbergs?



Öffne das JOHARI Fenster und lass frischen Wind rein đŸ’¨

Eine Übung, die dir helfen kann und die dich Klarheit über dich gewinnen lässt, ist das JOHARI Fenster:

Und wenn du JA gesagt hast, blinden Flecken auf die Spur gekommen bist und jetzt immer noch tiefer gehen mĂśchtest, ein zweiter Rat von mir:


Tu es nicht allein. Lass dich begleiten!


Du weißt ja jetzt, dass du eine verborgene Subjektivität hast. Und übrigens auch ihr als Team! Wie sieht sie aus und was macht das mit dir und euch, wenn ihr sie kennenlernt?

Kann sein, dass ihr durch schwierige und schmerzliche Phasen gehen werdet. Und da ist professioneller Schulterschluss durch einen Coach und/ oder (wenn du an dein Tiefstes kommen mĂśchtest) Psychologen ratsam.

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