“Was kann ich tun, damit meine Online Meetings für die Teilnehmer kurzweilig, leicht und informativ sind?”

Na, hast du da für dich schon eine klare Antwort?


Diese Frage wird mir öfters gestellt. Ein Riesenthema für Moderator*innen von Online Meetings. Ihr Ziel ist verständlich.

Meine ganz klare Antwort lautet: Du solltest deine virtuellen Meetings interaktiv gestalten. Denn dann werden sie von ganz allein kurzweilig, leicht und informativ.


In diesem Blogartikel möchte ich deinen Blick ganz konkret auf Gegenstände richten. Denn egal ob Vor Ort Training oder virtuelles Meeting: Gegenstände machen es menschlich. Nicht nur im echten Leben schaffen es echte Dinge immer wieder, Menschen zu involvieren, ins Gespräch zu bringen und zu fesseln.


Du kannst Gegenstände auch und gerade in der Online-Welt prima nutzen, um es persönlich, frisch und interaktiv zu machen.


Jetzt kommt vielleicht dein Einwand: „Schön und gut, das kenne ich aus vor Ort Trainings und Meetings, aber, ganz ehrlich: Das funktioniert doch nicht, wenn wir alle in die Mattscheibe stieren.“

Da bist du auf dem Holzweg. Ich sage es jetzt einfach mal so, wie ich es sehe.

Und daran schuld ist meist (d)ein erster Gedanke zu Beginn. Nämlich: “Ich arbeite ja schließlich Online, dann geht das alles nicht.“

Tada, da ist er, ein negativer Glaubenssatz, wie er leibt und lebt 😉.


Mein Wunsch an dich: Pole diesen Glaubenssatz in einen positiven um. Ein bisschen so, wie Pippi Langstrumpf es uns vorgemacht hat. Du kennst sicher ihr berühmtes Zitat: "Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut."

Und bezogen auf unser Thema „Haptik in Online Meetings“ könnte es dann ab jetzt für dich heißen:


“Diese Übungen, Tools und Dinge funktionieren in Vor Ort Trainings? Dann funktionieren sie bestimmt auch in virtuellen Meetings.“


DAS sollte ab jetzt deine Maxime sein! Dein positiver Glaubenssatz, der dir selbst und deinen Teilnehmenden die Türen öffnet. Die Türen für involvierende Online-Trainings mit ganz viel Spaß, Leichtigkeit und Mitmach-Charakter!

Dieser neue Glaubenssatz ist schon einmal sehr gut. Ein echter Gamechanger, das wirst du selbst sehen! Wie bei Pippi: Wage unerschrocken und mutig Neues - und deine Abenteuerlust wird belohnt!


Und gleichzeitig möchte ich dich auf keinen Fall „blank“ dastehen lassen. Ich habe mir gedacht, dass meine 3x3 Top Haptik Methoden für Online-Trainings sicherlich auch was für dich sind. Um Nachahmung wird gebeten!


Und hier kommen Sie auch schon 👇 :


#1 Gegenstände mit zweiter Kamera zeigen

Wenn deine Teilnehmenden in dein virtuelles Meeting kommen, dann sind die ersten Momente entscheidend.

Meine Erfahrung ist, dass du Menschen am Anfang ein wenig Zeit geben solltest. Dafür, dass sie gut im virtuellen Raum ankommen. Und da kann man erster Tipp dir wunderbar unter die Arme greifen.

Du brauchst dazu nur eine zweite Kamera. Und nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung des Themas führst du die Menschen in dein “Museum”. So nenne ich es, in Anlehnung an Barbara Messer. Suche dir ein paar Gegenstände, an denen du wichtige Punkte rund um dein Thema festmachen kannst. Und die zeigst du dann über die zweite Kamera und erzählst, warum du sie dabei hast. 

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Damit erreichst du gleich zwei Dinge:

Erstens: Die Teilnehmenden können sich zuerst einmal zurücklehnen und dir lauschen und dich dabei auch gleich ein wenig kennenlernen.

Und zweitens: Durch die vorgestellten Gegenstände haben sie gleich etwas, worauf sie in der darauf folgende Ankommensrunde Bezug nehmen können. Vielleicht sagen sie dir, welcher Gegenstand sie am meisten angesprochen hat oder welcher Gegenstand ihnen in deiner Aufzählung fehlt.


Gegenstände machen es menschlich! Das gemeinsame Ankommen mithilfe der Gegenstände würdest du genau so nie und nimmer mit Fotos erreichen. Denn hier haben die Teilnehmenden wirklich das Gefühl, sie sitzen neben dir und schauen mit dir gemeinsam auf den Tisch.


Das ist nur ein Beispiel für die zweite Kamera zu Beginn eines Online-Trainings. Natürlich kannst du sie auch immer mal wieder zwischendurch einsetzen. Deiner Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt…

Wie wäre es zum Beispiel mit Story Cubes? Du zeigst sie über die zweite Kamera und lässt Menschen dazu eine Geschichte erzählen. Das eignet sich prima als Refresher nach einer kurzen Pause. Auch hier wieder: echte Gegenstände. Denn sie machen es menschlich!


#2 Zeig mal her…

Wo wir gerade schon bei Pausen sind: Lade deine Teilnehmenden ein, nach deiner Pause einen Gegenstand mitzubringen. Zum Beispiel ihre Kaffeetasse. Dann wird es interaktiv!

Reihum halten Sie sie dann in die Kamera, und schon seid ihr im Gespräch:

  • Weshalb gerade diese Tasse?
  • Wie trinkst du deinen Kaffee?
  • Oder bevorzugst du Tee?
  • Von wem hast du die Tasse einmal geschenkt bekommen?


Da siehst du es: Gegenstände machen den (Wieder-) Einstieg leicht. Und du erfährst ganz nebenbei persönliche Dinge, die die Menschen auszeichnet.

Wieder: Win-Win, findest du nicht auch?


#3 Hol einen gelben Gegenstand

Ein Schritt weiter geht die nächste Übung, die zusätzlich einen leichten Wettbewerbscharakter hat:

Du überlegst dir vorab ein bis drei Aufgaben, die du den Teilnehmenden stellst. Diesmal ist es wichtig, schnell zu sein, denn eine Stoppuhr läuft im Hintergrund. Wer also zuerst wieder da ist, der hat einen Punkt gemacht.

Ach ja, du kannst natürlich auch mit Kleingruppen arbeiten. Das fördert dann noch das Wir-Gefühl.


Achte darauf, dass du die Aufgaben einfach hältst, z.B.:

  • Hole ein gelben Gegenstand.
  • Zeige uns ein blaues Schreibutensil.
  • Bringe ein rotes Obst oder Gemüse mit.


# 4 Lose ziehen

Hast du dir schon mal überlegt, die Einteilung deiner Teilnehmenden in Kleingruppen nicht virtuell (z.b. über wheel of names), sondern haptisch zu machen?

Mein Tipp: probiere das unbedingt mal aus! Das ist eine sehr einfache und tolle Möglichkeit, den Menschen ein Gefühl von Nähe zu geben. So, als würden wir doch alle zusammen in einem Raum sitzen.


Für die Übung brauchst du nur ein paar echte Gegenstände:

  • Kleine Zettel, auf die du vorab die Namen aller Teilnehmenden schreibst und sie klein zusammenfaltest.
  • Ein Schüsselchen, in die du sie hineinlegst.

Und dann, ja dann ziehst du einfach Lose und hältst die Namen in die Kamera.

Ich garantiere dir: Du hast die volle Aufmerksamkeit - von allen!


# 5 deine Lieblings-Wach-Mach-Übung

Meine nächste Übung für dich dreht sich mehr ums interaktive Mitmachen und weniger um Gegenstände (wobei sie Gegenstände auch nicht ausschließt). Und dennoch finde ich, dass sie prima in diese Sammlung hineinpasst.

Das Schöne an der Übung ist, dass du selbst nur wenig vorbereiten musst. Sie entsteht, wenn sich alle einbringen. Sehr passend ist sie z.b. nach einer Pause.


Da fragst du nämlich einfach in die Runde:

“Was ist eigentlich deine Lieblings-Wach-Mach-Übung?”

Wenn sich niemand findet, der anfangen möchte, machst du den Start. Ansonsten immer gerne Freiwillige vor. Diejenige, die eine Übung einbringt, macht sie einmal vor. Und dann machen alle mit.

Der tolle Nebeneffekt an der Übung: Danach seid ihr auf jeden Fall alle miteinander körperlich und mental erfrischt und könnt prima im Thema weitermachen!


# 6 Bild malen

Wir müssen Fragen nicht immer mit Worten beantworten. Wie wäre es, stattdessen einmal mit Bildern zu sprechen? Das kannst du prima in virtuellen Meetings tun, denn da sitzen Menschen meist sowieso an office-ähnlichen Orten und können sich leicht Papier und Stift zur Hand holen. Ganz einfache Gegenstände_ Papier und Stift. Mehr braucht es nicht - und schon wird es menschlich!

  • Du kannst Bilder schon zum Einstieg in ein Thema zeichnen lassen. Wenn das um Resilienz geht, könntest du etwa bitten: Zeichne mir dein Bild von Resilienz!
  • Oder aber du konfrontierst mit einem Zitat und forderst dann auf: “Zeichne, was dir zu diesem Zitat in den Kopf kommt!”

Das Schöne hierbei ist: Niemand muss zeichnen können (das kannst du gerne auch vorab zur Entlastung aller sagen). Denn am Ende stellen alle Teilnehmenden ihre Bilder vor und erklären, was sie sich dabei gedacht haben. Selbst wenn also die anderen nicht sofort erkennen können, worum es geht: mit einem zusätzlichen Tipp vom Zeichner versteht es jeder.

Nur Mut zum Verlassen der Komfortzone!

Und was du mit dieser Übung auch noch erreichst: Wir verknüpfen unsere rechte und linke Gehirnhälfte miteinander.


# 7 Montagsmaler

Lass uns nochmal kurz beim Malen bleiben: Du kennst sicher noch das Spiel Montagsmaler, oder? Das lässt sich auch wunderbar online spielen.

Bilde dazu zwei Gruppen, die gegeneinander im Wettkampf spielen. Gruppe A fängt an. Der erste Spieler bekommt von dir über den privaten Chat einen Begriff genannt. Den zeichnet er, hält sein Bild in die Kamera und lässt sein Team raten. Im Hintergrund tickt der Timer. Schnell sein ist hier total wichtig. Notiere die Zeit, die die Gruppe zum Lösen gebraucht hat.

Und dann geht es weiter mit einem Begriff für Gruppe B. Wieder Zeit notieren usw. Die Gruppe, die drei Begriffe in der kürzeren Zeit erraten hat, hat gewonnen.

Du kannst hier auch sehr gut Begriffe auswählen, die mit eurem Thema zu tun haben. So arbeitet ihr mit Spaß und gleichzeitig auch noch inhaltlich weiter.


# 8 Ja / Nein Karten

Wenn du im echten Trainingsraum ein Stimmungsbild von den Teilnehmenden haben möchtest, ist das nicht weiter schwer. Ganz einfach, weil wir alle in einem Raum sitzen.

Online das nicht ganz so einfach möglich. Natürlich kannst du die Chat-Funktion nutzen und in Bezug auf eine Frage von dir die Teilnehmenden bitten, ja oder nein in den Chat zu schreiben.

Die alternative Möglichkeit, die ich dir jetzt vorstelle, macht das Stimmungsbild noch viel plakativer. Und das ist es ja, was wir Moderator*innen wollen!

Bitte deine Teilnehmenden, zwei Zettel zu holen und JA und NEIN auf jeweils einen zu schreiben.

Und das war es schon! Jetzt stellst du deine Fragen und bittest alle, ihre Ja oder Nein Antwort in die Kamera zu halten.

Und schon habt ihr ein Stimmungsbild, das für alle klar und deutlich auf dem Bildschirm zu erkennen ist. Und damit könnt ihr dann prima weiterarbeiten und gegebenenfalls tiefer einsteigen, um den Hintergründen für die JAs und NEINs es auf die Spur zu kommen.

# 9 Feedback Punkte kleben

Jetzt weißt du schon, dass ich ein echter Fan von Haptik in virtuellen Meetings bin. Und übrigens mindestens genauso in Vor Ort Trainings, aber das war dir sicher schon klar.

In echten Trainings lasse ich meine Teilnehmenden gerne Punkte kleben, z.b. auf einer Skala von 0 bis 10, wenn es darum geht, wie fit sie schon in einem Thema sind.

In meinen Online-Trainings nutze ich das Punktekleben gerne zum Abschluss. Denn so können mir die Teilnehmenden ganz spielerisch ihr Feedback geben.

Dazu habe ich im Hintergrund eine Metaplanwand stehen, auf die ich alle Themen und Übungen, die wir gemacht haben anpinne. Während des Anpinnens machen wir also quasi zeitgleich ein Wrap-Up.


Und dann bitte ich alle im Meeting, kurz die folgende Frage zu überlegen:

“Wenn du heute 2 Punkte kleben dürftest, wohin würdest du sie kleben und warum?”

Und ich agiere dann als “verlängerter” Arm und klebe echte Klebepunkte auf die entsprechenden Themen und Übungen auf der Metaplanwand.


Und schon haben wir ein finales Stimmungsbild, das in jedem Fotoprotokoll ein weiteres Highlight ist. Weil es nämlich (noch einmal) das Gefühl heraufbeschwört: wir sitzen alle gemeinsam in einem echten Raum. Ein gutes Abschluss-Feeling, oder?

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Das waren sie: meine 3x3 Top Haptik Methoden für Online-Trainings. Damit hast du ein Potpourri an gegenständlichen Übungen, die die Nähe in euer Online Meeting bringen. Das schaffen Gegenstände. Denn wo immer sie auftauchen: sie machen es menschlich!


Wenn du Online Meetings mit Gegenständen aufpeppst, ist so nahezu alles möglich. Und vor allem:
Es wird persönlich, und du bist nahbar!


Und jetzt sei mutig und offen im Geist wie Pippi Langstrumpf und probier sie Stück für Stück aus. Schau, welche gut für dich sind und zu dir passen, ändere sie gegebenenfalls ab oder gestalte eigene.

Ach ja, wenn du eigene Übungen auf den Weg bringst, freue ich mich natürlich, wenn du sie mit mir teilst 😉.

Last but not least habe ich noch einen Hinweis für dich:


#10 die Wandelpfade Bilder-Kiste in Aktion

Hast du schon mal darüber nachgedacht, mehr Bilder in deinen Online Sessions einzusetzen? Sie passen wirklich in alle Phasen des Trainings: von A wie Ankommen bis Z wie Zwischentöne…


“Schön und gut”, sagst du jetzt, “aber ich kann absolut nicht zeichnen”! Kein Problem. Dann nimm dir ganz einfach die Wandelpfade Bilder-Kiste an deine Seite - die 53 Bildkarten im DIN A5 Motiv machen deine Online Meetings im Handumdrehen bunt und leicht!


Möchtest mehr darüber erfahren, wie du es mit Bildern interaktiv machst? Dann schau dir meinen Blogartikel dazu an.

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